Narragonien:Main: Unterschied zwischen den Versionen
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==Ausgaben und Bearbeitungen vor 1500== | ==Ausgaben und Bearbeitungen vor 1500== | ||
Brants ‚Narrenschiff‘ darf als ein Gründungsdokument der frühneuzeitlichen Narrenliteratur gelten. Sein Erfolg auf dem europäischen Buchmarkt war bemerkenswert. Allein zwischen 1494 und 1500 erschienen in Europa 28 Druckausgaben. Brant selbst hatte gemeinsam mit seinem Verleger Johann Bergmann von Olpe drei deutschsprachige Ausgaben (1494, 1495, 1499) in Basel publiziert. Kurz darauf erschienen die ersten Nachdrucke, Übersetzungen und Bearbeitungen: Noch im Jahr 1494 kamen unautorisierte Ausgaben in Nürnberg, Augsburg und Reutlingen auf den Markt. Wenig später wurde die sog. „interpolierte Fassung“ in Straßburg gedruckt. Für das europäische Fortwirken des ‚Narrenschiffs‘ entscheidend war, dass Brant eine lateinische Bearbeitung durch seinen Schüler Jakob Locher anfertigen ließ. Diese ‚Stultifera navis‘, 1497 in Basel | Brants ‚Narrenschiff‘ darf als ein Gründungsdokument der frühneuzeitlichen Narrenliteratur gelten. Sein Erfolg auf dem europäischen Buchmarkt war bemerkenswert. Allein zwischen 1494 und 1500 erschienen in Europa 28 Druckausgaben. Brant selbst hatte gemeinsam mit seinem Verleger Johann Bergmann von Olpe drei deutschsprachige Ausgaben (1494, 1495, 1499) in Basel publiziert. Kurz darauf erschienen die ersten Nachdrucke, Übersetzungen und Bearbeitungen: Noch im Jahr 1494 kamen unautorisierte Ausgaben in Nürnberg, Augsburg und Reutlingen auf den Markt. Wenig später wurde die sog. „interpolierte Fassung“ in Straßburg gedruckt. Für das europäische Fortwirken des ‚Narrenschiffs‘ entscheidend war, dass Brant eine lateinische Bearbeitung durch seinen Schüler Jakob Locher anfertigen ließ. Diese ‚Stultifera navis‘, die erstmals 1497 in Basel erschien, erfuhr bis 1500 sieben Neuauflagen und war ihrerseits Vorlage für mehrere Übertragungen in die europäischen Volkssprachen, u.a. ins Französische, Niederländische und Englische. | ||
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